Die Jurys des 23. Filmfestival Türkei Deutschland haben entschieden

Preisverleihung

Mit dem Film "Transit" (2018, DE/FR) hat Christian Petzold den Preis "Bester Spielfilm" gewonnen. Şener Şen erhielt für seine Rolle in dem Film “Yol Ayrımı” (Der Scheideweg) den Preis "Bester Hauptdarsteller" und Stephanie Amarell erhielt für ihre Performance in dem Film "Die Familie" den Preis für "Beste Hauptdarstellerin".

Den Öngören Preis erhielt "Die Legende vom hässlichen König" (Çirkin Kral Efsanesi, Regie: Hüseyin Tabak).

Publikumspreis: Das Publikum hat sich mit großer Mehrheit für den Film "Yol Ayrımı (Der Scheideweg)" von Yavuz Turgul entschieden.

Die Preise des Kurzfilmwettbewerbs wurden wie folgt vergeben:

Bester Kurzfilm 2018"Toprak" Regie: Onur Yağız

Zweiter Preis"Hastabakıcı" (Die Pflegerin) Regie: Soner Sert

Dritter Preis: Champions Regie: Anastasija Bräuniger

Am Sonntag, den 18. März geht das Festival mit Vorführungen der prämierten Filme zu Ende.


 

Ergebnisse des Spielfilmwettbewerbes im Detail

Jury des Spielfilmwettbewerbes:

  • Klaus Eder (Jurypräsident, Filmkritiker FIPRESCI, München)
  • Tuba Ünsal (Schauspielerin, Istanbul)
  • Suzanne Pradel (Autorin und Filmdramaturgin, Berlin)
  • Mahmut Fazıl Çoşkun (Regisseur, Istanbul)
  • Kyra Scheurer (Dramaturgie für Film und Fernsehen, Berlin)

Folgende Preise wurden von der deutsch-türkischen Jury einstimmig vergeben:

Bester Spielfilm: "Transit" - Regie: Christian Petzold

Jurybegründung zum besten Spielfilm:

Christian Petzold benutzt seine meisterhafte Erzählkunst, um Anna Seghers' historische Erfahrung von Verfolgung und Emigration in unsere Gegenwart zu übersetzen. Die Atmosphäre von Angst und Verzweiflung entsteht im beeindruckenden Zusammenspiel aller Filmkreativen.

Bester Hauptdarsteller: Şener Şen - Film: "Yol Ayrımı (Der Scheideweg)"

Jurybegründung zum besten Hauptdarsteller:

Weil er dem Zuschauer den Wandel eines Mannes vom skrupellosen Patriarchen in ein empathisches Gegenüber durch seine herausragende Schauspielkunst nahebringt, erhält Şener Şen den Preis für den besten Darsteller.

Beste Hauptdarstellerin: Stephanie Amarell - Film: Die Familie

Jurybegründung zur besten Darstellerin:

Weil sie den Übergang zwischen den Seelenzuständen absolut ungekünstelt wiedergibt, uns in die Geschichte hineinzieht und diese Momente miterleben lässt – und das in ihrem jungen Alter meistert, erhält Stephanie Amarell den Preis für die beste Darstellerin.

Spezialpreis der Jury: Biryareke Zor (Eine schwierige Entscheidung)

Jurybegründung zum Spezialpreis der Jury:

Weil er das Leben in einer kurdischen Kleinstadt, in dem scheinbar nichts Ungewöhnliches passiert, mit außerordentlich feinen Details darstellt, politische Sackgassen und die Eingezwängtheit der Frauen ohne jede Trivialisierung und in einer außergewöhnlichen Art und Weise erlebbar macht, erhält Eine schwierige Entscheidung (Biryareke Zor) den Spezialpreis der Jury.

Publikumspreis:

Das Festivalpublikum hat als besten Film ausgewählt:

"Yol Ayrımı (Der Scheideweg)" Regie: Yavuz Turgul

 

 

ÖNGÖREN Preis

Das Filmfestival Türkei Deutschland vergibt im Namen von Mahmut Tali Öngören den "Öngören Preis für Demokratie und Menschenrechte". Die Jury hat einstimmig beschlossen, diesem Film den diesjährigen Öngören-Preis zu verleihen:

"Die Legende vom hässlichen König" (Çirkin Kral Efsanesi)  

Regie: Hüseyin Tabak

Jurybegründung: Regisseur Hüseyin Tabak ließ sich auf ein Wagnis ein, für das er viele Jahre recherchierte: die biografische Rekonstruktion einer Legende, das differenzierte Porträt eines charismatischen Filmemachers, der mit »Yol« Filmgeschichte schrieb – Yilmaz Güney. Ein Mann, der heute noch im Gedächtnis vieler Türken lebt, ein politischer Rebell, ein Enthusiast, ein leidenschaftlicher Künstler, ein verletzlicher Mensch. Es ist das Verdienst von Tabak, mit seinem Film kein verklärendes Heldenporträt geschaffen zu haben, sondern die so ambivalente wie schillernde, außerordentlich sensible Persönlichkeit Güneys auf überzeugende Weise lebendig werden zu lassen.

Öngören Jury

  • Michael Aue (Regisseur)
  • Selim Çelebi (InterForum)
  • Monika Ott (Sozialpädagogin)
  • Ersin Uğurlu (InterForum Vorstand)
  • Jochen Schmoldt (Journalist)
  • Başak Özdemir (Sozialarbeiterin (M.A))

 

 

Kurzfilmwettbewerb

Die Kurzfilmjury:

  • Özcan Alper (Jurypräsident, Regisseur und Produzent, Istanbul)
  • Hande Ataizi (Schauspielerin, Istanbul)
  • Hakan Şavaş Mican (Theaterautor und Regisseur, Berlin)
  • Sopie Linnenbaum (Regisseur, Nürnberg)

Die Preise in der Kategorie "Kurzfilm" wurden an 3 Kurzfilme mit Mehrheitsbeschluss vergeben:

Bester Kurzfilm 2018: Toprak Regie: Onur Yağız

Begründung der Jury:
Jurybegründung: Mit ruhigen klaren Bildern und einer bewusst gesetzten starken Bildsprache erzählt der Film eine Geschichte zwischen zwei Stühlen-zwischen kindlicher Unschuld und erwachsene Pflichten, zwischen Verständnis und Unwissen, zwischen zwei Sprachen.
Ohne pädagogischen Zeigefinger und mit einem warmen blick kommt der Film seinen Figuren behutsam näher ohne Sie auszustechen.
Er schafft damit einen kleinen Film, der in leise Töne eine große Welt erzählt.

Zweiter Preis Kurzfilm: Hastabakıcı (Die Pflegerin) Regie: Soner Sert

Begründung der Jury:
Jurybegründung: Bei den Wettbewerbsbeiträgen diesen Jahres konnten wir feststellen, dass die meisten Filme sich mit der Sprache und der Sprachlosigkeit beschäftigen.

Die Jury vergibt den zweiten Preis an einen Film, der Frauen, die aufgrund von Arbeitslosigkeit und Kriegen ihr Land verlassen müssen und in Häusern leben, die einer offene Haft gleichen, die entrechtet und unsichtbar sind, sichtbar macht.

Dritter Preis Kurzfilm: Champions Regie: Anastasija Bräuniger

Begründung der Jury:
Jurybegründung: Dieser Film schafft es mit Witz und Lebensfreude die Heimatlosigkeit eines Volkes, das keine Nationalmannschaft und keine Nationaltrikots besitzt zu beschreiben. Der Wettbewerbsbeitrag, der dem Zuschauer ein Lächeln auf die Lippen zaubert, erhält den dritten Preis.

 

LAST BUT NOT LEAST:

Wir bedanken uns bei allen Medienvertretern für die Aufmerksamkeit, das große Interesse und die ausführliche Berichterstattung. Ein erstes Medienecho finden Sie Online unter:

www.fftd.net/presse/medienecho-2018/